Generationen @BDO
Hallo Dominik, hallo Flo: Wer seid ihr und was macht ihr bei BDO?
Dominik: Hallo, ich bin in unserem Deal Advisory Team der Industrieexperte, weil ich als Wirtschaftsingenieur rund 30 Jahre in einer führenden Position in der Industrie tätig war. Somit bringe ich einiges an Erfahrung mit und zeige gerne eine andere Sicht der Dinge auf.
Flo: Hi, ich bin 30 Jahre jung und komme ursprünglich aus Norddeutschland. Ich bin seit ziemlich genau 2 Jahren am BDO Standort in Wien im Team Deal Advisory. Im Rahmen meines Studiums durfte ich bereits eine Weile in Wien leben. Danach führte mich mein Weg für erste professionelle Arbeitserfahrungen – ebenfalls bei BDO – nach Hamburg, bevor ich meinen Master in Rotterdam abschloss. Im Bereich Deal Advisory liegt mein Fokus als Senior Consultant darauf, Unternehmer:innen bei der Suche nach geeigneten Nachfolge- bzw. Wachstumslösungen für die eigene Organisation zu unterstützen. Darüber hinaus betreue ich gemeinsam mit meinem Kollegen Christoph Ernst auch den Themenbereich Private Equity und unsere interne Investor:innendatenbank.
Dominik, welche Vorteile siehst du in der Zusammenarbeit mit jüngeren Kolleg:innen und wie nutzt du deren Perspektiven und Fähigkeiten?
Das sind zahlreiche Vorteile, die ich weder vollständig aufzählen noch gewichten kann. Die Gespräche mit Flo sind stets lebendig und zeigen mir oft eine ganz neue Sichtweise. Er denkt manchmal schneller und direkter als ich, wodurch unsere Diskussionen oft sinnvoll verkürzt werden. Gleichzeitig ist Flo manchmal auf Umwegen unterwegs und zeigt mir, dass für einige der direkte Weg nicht immer klar erkennbar ist. In solchen Momenten liegt es dann an uns, die Themen noch zielgerichteter zu strukturieren. Kurz gesagt, ich lerne permanent von ihm und freue mich, dass Flo auch offen ist, etwas von mir mitzunehmen.
Welche Vorteile erkennst du, Flo, in der Zusammenarbeit mit älteren Kolleg:innen? Wie integrierst du deren Erfahrungen und Kompetenzen in deine Arbeit?
Das Wesentliche hast du bereits in der Frage angesprochen: Erfahrung ist etwas, das man nicht an der Uni lernen kann und das sich erst mit dem Alter und einem langen Berufsleben entwickelt. Für neue Mitarbeiter:innen ist es ein großer Vorteil, an dieser Erfahrung teilhaben zu können, da sie die persönliche Entwicklung erheblich fördert – vorausgesetzt, man hat einen „Mentor“, der diese Erfahrungen gerne teilt, so wie Dominik es bei uns im Team immer wieder tut. Besonders der Umgang mit Kund:innen und die Offenheit gegenüber fremden Menschen haben mich in kurzer Zeit in meiner Consulting-Arbeit, meiner Persönlichkeit und meinem Selbstvertrauen stark wachsen lassen.
Wie hat sich eurer Meinung nach die Technologieentwicklung im Laufe der letzten Jahre auf die generationsübergreifende Arbeitsweise im Unternehmen ausgewirkt?
Dominik: Gerade heute hat mir Florian wieder einmal aus der Patsche geholfen, als mein Mobiltelefon nicht so wollte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und um es ehrlich zu sagen: Es war ein User-Problem meinerseits. ;-) Aber sonst bin ich IT-mäßig schon ganz nah dran an den „Jungen“.
Die Technologien ermöglichen es allen Teammitgliedern, nahezu die gleichen Ergebnisse zu liefern. Was dann den Unterschied ausmacht, ist die Art und Weise, wie wir denken und handeln, sowie unsere Herangehensweise, unser Anspruch an uns selbst und an unsere Arbeitsergebnisse. Hier kommt dann der Faktor „Erfahrung“ ins Spiel: Oft kann ich als Älterer schon auf eine Situation im Berufsleben zurückgreifen und lasse das Team daran teilhaben, während es für die Jüngeren eine komplett neue und unbekannte Herausforderung ist, die ohne Erfahrung schon mehr Zeit, Hirnschmalz und Energie zur Auflösung benötigt.
Flo: Zur Arbeitsweise per se kann ich nicht viel sagen, aber die Generation „Digital Native“ steht selbstverständlich stets parat, um jegliche Fragen rund um Outlook-Termine, Teams-Calls und ähnliche Alltagsprobleme zu beantworten und gleich zu beheben – wobei auch wir an diesen Themen durchaus verzweifeln können, obwohl wir uns im Vorfeld oft sehr sicher fühlen. ;)
Welchen Rat gebt ihr Kolleg:innen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Generationen im Unternehmen zu ermöglichen?
Dominik: Offenheit, aufeinander zugehen, keine Vorurteile, ehrliches Feedback und der gelebte Wille, gemeinsam erfolgreich sein zu wollen – all das sind Schlüsselfaktoren. Genau diese Aspekte sind auch in jeder sozialen Beziehung entscheidend, um gemeinsam eine gute Zeit zu haben.
Flo: Der Schlüssel ist meiner Meinung nach ein respektvoller Umgang mit allen Kolleg:innen unabhängig vom Alter. Natürlich gibt es Unterschiede und verschiedene Perspektiven, es sollte aber immer so sein, dass die eigene Ansicht nicht als alleinige Wahrheit betrachtet wird, sondern man offen gegenüber konträren Meinungen ist. Gleichzeitig sollte Respekt nicht dazu führen, sich vollkommen unterzuordnen: Er sollte generell immer beidseitig gegeben sein.
Kannst du, Flo, uns von einer Situation berichten, in der du von den Ideen oder dem Fachwissen eines:r erfahrenen Kolleg:in inspiriert wurdest?
Flo: Der gesamte M&A-Bereich ist ein Prozessgeschäft und daher oftmals sehr schnelllebig, was zahlreiche kurzfristige Entscheidungen und Strategiewechsel mit sich bringt. Hier zeigt sich immer wieder die Erfahrung von Dominik sowie der anderen routinierten Kolleg:innen, die schnell zielführende Entscheidungen treffen und den Kund:innen Vertrauen in unsere Arbeit vermitteln können. Diese Spontanität und Flexibilität sind Qualitäten, von denen ich täglich versuche, zu lernen.
Welche bewährten Praktiken oder Traditionen aus deiner Generation möchtest du gerne in der Arbeitskultur des Unternehmens erhalten sehen?
Dominik: Den Begriff „aus meiner Generation“ finde ich nicht besonders angenehm, weil in unserem Team keinerlei „Generationenbarrieren“ bestehen. Unabhängig von unserer Alterszugehörigkeit sollten wir das traditionelle und teilweise konservative Denken hinter uns lassen und uns stattdessen auf eine leistungsorientierte und moderne Arbeitsweise konzentrieren. Und als Tipp: Das klassische „Kopfrechnen“ ist nicht nur im Berufsleben nützlich, sondern erweist sich auch beim privaten Einkauf als hilfreich.
Flo: Wie zuvor bereits angesprochen ist für mich das Wichtigste, dass man generationenübergreifend offen bleibt und dazu bereit ist, Ratschläge von erfahreneren Kolleg:innen anzunehmen. Man kann anderer Meinung sein, aber die Erfahrung ist etwas, das erarbeitet werden muss. Auch wenn nicht jeder Ratschlag immer hilfreich ist, sollte man die Möglichkeit, an der Erfahrung der Kolleg:innen teilzuhaben, wertschätzen. Schließlich hat nicht jede:r eine:n „Mentor:in“, der:die diese Erfahrungen teilt.