Diversität und Karrierechancen
Hallo Viktoria, wer bist du und was machst du bei BDO?
Ich bin Steuerberaterin und Senior Managerin bei BDO an unserem schönen Standort in der Linzer Techbase. Gemeinsam mit meinem Team, das derzeit aus 3 Mitarbeiter:innen besteht, betreue ich vor allem größere Familienunternehmen und Konzerne in steuerlichen Fragestellungen. Neben der laufenden Tax Compliance – wie der Erstellung von Steuererklärungen – liegt unser Fokus besonders im Konzernsteuerrecht und internationalen Steuerrecht.
Im September bist du bereits 2 Jahre im Unternehmen. Warum hast du dich für BDO entschieden?
Nach meiner Ausbildung zur Steuerberaterin suchte ich nach einer neuen Herausforderung und habe die für mich relevanten größeren Steuerberatungsunternehmen genau unter die Lupe genommen. Dafür habe ich mit Berufskolleg:innen gesprochen und Presseaussendungen sowie andere Veröffentlichungen der Unternehmen studiert. Besonders wichtig war mir, dass das Unternehmen aktiv Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung umsetzt, echte Aufstiegschancen bietet und es mir möglich ist Verantwortung zu übernehmen.
Die Werte von BDO und der kund:innennahen Beratungsansatz haben mich vom ersten Gespräch an überzeugt. Jährlich wird bei BDO eine Gender-Pay-Gap-Analyse durchgeführt und intern im Unternehmen veröffentlicht. So können etwaige Ungleichheiten erkannt und durch gezielte Maßnahmen behoben werden. Wenn du Interesse hast, deine Karriere als Steuerberater:in voranzutreiben und unser Team in Linz zu verstärken, findest du hier unsere offenen Stellen.
Du warst ja in einer Arbeitsgruppe für Diversität bei der Kammer der Wirtschaftsprüfer:innen und Steuerberater:innen aktiv. Welche Umsetzungen konntet ihr dadurch bewirken?
Vor rund drei Jahren wurde diese Arbeitsgruppe für Diversität bei der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) gegründet um die Gleichberechtigung innerhalb des Berufsstandes zu fördern.
Ein wichtiger Meilenstein war die Entwicklung eines Leitfadens mit konkreten Handlungsempfehlungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie – speziell für Steuerberater:innen. Darüber hinaus setzten wir uns für Sensibilisierung ein, unter anderem durch die Umbenennung der KSW auf Social Media und die Veröffentlichung von Artikeln sowie Podcast-Folgen zum Thema Diversität. Eine Übersicht zu außenwirksamen Aktivitäten findet sich hier.
In letzter Zeit ist die Arbeitsgruppe weniger aktiv geworden. Dennoch bleibt das Thema Diversität für mich weiterhin ein Herzensanliegen, das ich auch in meiner täglichen Arbeit als Steuerberaterin verfolge. Maßnahmen wie diese sind essenziell, um Geschlechtergleichstellung im Berufsstand zu fördern und die Karrierechancen für alle zu verbessern.
Warum ist es aus deiner Sicht besonders wichtig, sich für Geschlechtergleichstellung im Berufsstand der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen einzusetzen?
Ich persönlich empfinde es als zutiefst unfair, wenn Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder anderer Diversitätsmerkmale weniger Chancen auf berufliche Entwicklung haben oder in Gesprächen weniger kompetent wahrgenommen werden. Jede:r sollte die Möglichkeit haben, sich beruflich zu verwirklichen. Da jedoch nicht alle die gleichen Ausgangsbedingungen mitbringen, halte ich gezielte Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung für unerlässlich – und das gilt auch für unseren Berufsstand. Geschlechtergleichstellung voranzutreiben ist dabei nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern bringt auch ökonomische Vorteile mit sich: Ein größeres Arbeitskräftepotenzial und vielfältige Perspektiven in Projektteams führen nachweislich zu besseren Ergebnissen.
Was bedeutet für dich Vielfalt, und warum ist es wichtig, diese in der Arbeitswelt sichtbar zu machen?
Vielfalt umfasst für mich persönlich sehr viel. Neben den oft genannten Diversitätsmerkmalen wie Geschlecht, nationale Herkunft oder sexuelle Orientierung denke ich dabei auch an Aspekte wie Bildungsherkunft.
Wir alle bringen unsere gesamte Persönlichkeit in die Arbeit ein und legen unser „Päckchen“ nicht an der Bürotür ab. Gerade diese Vielfalt macht den Arbeitsalltag spannend! Unterschiedliche Perspektiven bereichern nicht nur teamübergreifende Projekte, sondern auch den täglichen Austausch, zum Beispiel in der Mittagspause.
Ich finde es wichtig, Vielfalt in der Arbeitswelt sichtbar zu machen, damit es für alle selbstverständlich wird, ihre Persönlichkeitsmerkmale zu zeigen – ohne Angst vor Benachteiligung haben zu müssen. Ein offener Umgang mit Vielfalt fördert zudem den Dialog und kann Impulse für Maßnahmen zur Reduktion von Ungleichbehandlungen geben.
Welche Verantwortung trägt jede:r Einzelne, um Geschlechtergerechtigkeit zu ermöglichen?
Als Ally sehe ich es als meine Aufgabe, Ungerechtigkeiten anzusprechen, wenn jemand aufgrund eines Diversitätsmerkmals unfair behandelt wird. Gleichzeitig frage ich aktiv nach, ob ich helfen kann, die Situation zu verbessern.
Schon als Kind hatte ich ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und wollte nicht tatenlos zusehen, wenn andere unfair behandelt wurden. Heute bin ich mir meiner Privilegien – als weiße, heterosexuelle Österreicherin – bewusst. Diese möchte ich nutzen, um Anliegen weiterzutragen, insbesondere dann, wenn ich bei entscheidungsrelevanten Personen Gehör finden kann.
